Geschichte


Anfang 1970er – Kaarst verändert sich vom Rübenacker zur beliebten Wohnstadt; viele Menschen ziehen zu, und Neubaugebiete sprießen aus dem Boden. Doch vor allem Eltern merken bald: Es gibt zu wenige Kindergartenplätze… Auch Uta Holtmeier und ihr Mann Ernst, gerade aus Köln hergezogen, brauchen einen Betreuungsplatz für ihren Nachwuchs. Nach einigem Hin und Her gaben die beiden eine Zeitungsanzeige auf, um nach Eltern mit dem gleichen Problem zu suchen. Innerhalb kurzer Zeit finden sich fast rund 20 Eltern, und schnell wird klar, einen eigenen, „etwas anderen“ Kindergarten zu gründen…

1973 – Die Eltern finden mit einem leer stehenden Gebäude beim Alt-Knoch-Hof an der Matthias-Claudius-Straße das passende Heim für ihren „Kinderladen“. In mühevoller Eigenarbeit wird das Haus renoviert, um einen Anbau vergrößert und ein Spielplatz gebaut. Viele Eltern stecken unzählige Arbeitsstunden in das gemeinsame Projekt; das schweißt zusammen - ein enger Zusammenhalt und langjährige Freundschaften entstehen.

1974 – Eröffnung der „Kindertagesstätte Matthias-Claudius-Straße“ als „Kinderladen“, also als Elterninitiative mit freiheitlich-partizipativem Erziehungsansatz und weitgehend ohne finanzielle Unterstützung der Stadt. Viele dieser Einrichtungen entstehen in den 1960er und frühen 1970er Jahren in leer stehenden Ladenmärkten (daher der Name). Anfangs oft belächelt, aber stets „ausgebucht“ wird die kleine Einrichtung schnell zum festen Bestandteil der Kaarster Kindergarten-Landschaft!

1974-85 – Das „Kinderladen“-Leben im Provisorium Bauernhof nimmt seinen Lauf, und weiterhin packen die Eltern kräftig mit an. Mütter arbeiten täglich zusammen mit den Pädagoginnen – und auch der oft unbeliebte Kochdienst wechselt im Wochentakt. Die Kinder klettern, toben, essen und feiern gemeinsam, ohne einengende Autorität. Auch um die Kaninchen vom Knoch-Hof wird sich liebevoll gekümmert. Das Motto ist „Sich-selbst-verantwortungsvoll-ausprobieren“, und auf Elternabenden wird regelmäßig bis tief in die Nacht über Großes und Kleines diskutiert. Auch der heutige Name „Buntakuntla“ entsteht und bürgert sich ein. Übrigens arbeiten im Kindergarten regelmäßig Zivis mit – das gab es vorher in Kaarster Kindergärten nicht.

1985 – Das Gebäude am Knoch-Hof fällt einem Brand zum Opfer; der Kinderladen wird provisorisch in einem Pavillon der Realschule an der Halestraße untergebracht. Was zunächst nur übergangsweise für zwei Jahre geplant war, dauert am Ende über anderthalb Jahrzehnte. Der “Geist“ der Einrichtung lebt weiter. Eltern, Erzieherinnen und Stadt suchen dennoch nach einer neuen Bleibe, die den Ansprüchen des „etwas anderen“ Kindergartens genügt (vor allem wichtig: große Außenfläche!).

2002 – Umzug vom provisorischen Pavillon der Realschule an der Halestraße in das neue Provisorium Jahnstraße 26! Über ein Wochenende schleppen die Eltern Kisten, Regale, Bauklötze, die Matratzen aus der Kuschelhöhle und das Klettergerüst in das neue Heim – so dass am Montag der Betrieb wie gewohnt in neuer Umgebung weitergehen kann. Auch die Stadt hilft: Aus dem einstigen Parkplatz wird eine große Wiesenfläche mit Klettermöglichkeiten, Sandbaustelle mit Wasserpumpe, aus der sich sogar ein kleiner Bach hoch pumpen lässt. Weiterhin gilt: Viel Freiheit für die Kinder, großes Außengelände und viele lebhafte Diskussionen auf Elternabenden („Matschhose – ja oder nein?“) sowie großer Zusammenhalt zwischen Eltern, Team und auch vielen Ehemaligen, die „ihrem“ alten Kinderladen weiter eng verbunden bleiben.

2014 – Endlich der Umzug an den Waldrand in Vorst in ein nagelneues Gebäude und Außengelände und Erweiterung der Einrichtung auf zwei Gruppen. „Ist ja irre, ein Traum“ – meint eine ehemalige Gründungsmutter beim Anblick des neuen Kindergartens.

Heute - Das aktuelle Konzept Kita am Wald wird täglich neu umgesetzt, und Kinder und Team verbringen (wie in der Anfangszeit) einen wesentlichen Teil der Betreuungszeit in der Natur. Erziehung zu Selbstwertgefühl und sozialer Kompetenz, Förderung von Kreativität und Toleranz - seit den Gründungstagen gehört die Förderung der individuellen Fähigkeiten zu den zentralen Zielen der Kindertagesstätte. Auch die Tradition der Elterndienste wird fortgeführt und stärkt den Zusammenhalt von Eltern, Erzieherinnen-Team und Kindern!